Montag, 30. Juli 2007

Robert Redeker, Freiheit in Quarantäne

Anläßlich der barbarischen Reaktionen der islamischen Welt auf die Regensburger Vorlesung von Papst Benedikt XVI vom 12. September 2006, in der dieser den mittelalterlichen byzantischen Kaiser Manuel II Palaeologos mit seinen Worten „Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, daß er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten.“ zitierte, veröffentlicht der französische Gymnasiallehrer und Publizist Robert Redeker am 19. September 2006 in der Zeitung „Figaro“ eine Streitschrift mit dem Titel Face aux intimidations islamistes, que doit faire le monde libre? (Was muß die freie Welt angesichts der islamistischen Einschüchterungen tun?), worin er sowohl den Islam als eine Religion der Gewalt und des Hasses, die den freien Westen bedroht, als auch einen großen Teil der westlichen Linken als „nützliche Idioten“ eben dieses Islams kritisiert.

Hier die deutsche Übersetzung dieses Artikels:

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Was muß die freie Welt angesichts der islamistischen Einschüchterungen tun?

Robert Redeker

Die Reaktionen, die durch die Betrachtungen von Benedikt XVI über Islam und Gewalt ausgelöst wurden, werfen ein Schlaglicht auf den Versuch, der von eben diesem Islam unternommen wird, das zu ersticken, was dem Westen so überaus kostbar ist und was es in keinem muslimischen Land gibt: die Freiheit, zu denken und sich selbst auszudrücken.

Der Islam versucht, Europa seine Regeln aufzuzwingen: bestimmte Zeiten, an denen Schwimmbäder nur für Frauen geöffnet werden, das Verbot, diese Religion zu karikieren, der Anspruch auf einen Sonderspeiseplan für muslimische Kinder in den Schulkantinen, der Kampf dafür, das Kopftuch in den Schulen zu tragen, der Vorwurf der Islamophobie gegen freie Geister.

Wie ist das in diesem Sommer verhängte Verbot von String-Tangas an den Pariser Seine-Stränden zu erklären? Die Begründung, die Gefahr einer „Störung der öffentlichen Ordnung“, war bizarr. Bedeutete dies, daß Banden frustrierter Jugendlicher angesichts der Zurschaustellung von Schönheit gewalttätig werden könnten? Oder befürchtete man islamistische Demonstrationen von Tugendbrigaden rund um die Pariser Seine-Strände?

Dabei ist eher das Nicht-Verbot des Kopftuchs auf der Straße, wegen der Mißbilligung, die eine solche Unterstützung der Frauenunterdrückung hervorruft, eine „Störung der öffentlichen Ordnung“. Der Gedanke ist nicht abwegig, daß dieses Verbot eine Islamisierung des Denkens in Frankreich zum Ausdruck bringt, eine mehr oder weniger bewußte Unterwerfung unter die Diktate des Islams, - oder daß es zumindest das Ergebnis eines hinterhältigen muslimischen Drucks auf das Denken ist: Selbst jene, die sich gegen die Einweihung eines „Johannes-Paul-II-Platz“ in Paris wenden, würden sich nicht gegen den Bau von Moscheen stark machen. Der Islam versucht, Europa dazu zu zwingen, sich seiner Sicht vom Menschen zu unterwerfen.

Wie in der Vergangenheit durch den Kommunismus, so befindet sich der Westen wieder unter ideologischer Überwachung. Wie der untergegangene Kommunismus, so präsentiert sich nun der Islam als eine Alternative zur westlichen Welt. Genau wie zuvor der Kommunismus, so spielt nun der Islam auf der Klaviatur der Gefühle, um die Gemüter zu erobern. Er brüstet sich mit einer Rechtmäßigkeit, welche das westliche Gewissen beunruhigt, die aufmerksam ist, gegenüber anderen: [er gibt vor] die Stimme der Unterdrückten des Planeten zu sein. Gestern behauptete die Stimme der Armen, aus Moskau zu kommen, heute kommt sie aus Mekka! Heute verkörpern die Intellektuellen die Sicht des Korans, wie sie gestern die Sicht Moskaus verkörpert haben. Sie exkommunizieren Menschen wegen Islamophobie, wie sie gestern Menschen wegen Antikommunismus exkommuniziert hatten.

In der für den Westen eigentümlichen Öffnung gegenüber anderen zeigt sich eine Säkularisierung des Christentums, dessen Kern sich wie folgt zusammenfassen läßt: Der andere hat immer Vorrang vor mir. Der Okzidentale, der Erbe des Christentums, ist derjenige, der seine Seele offenlegt. Er riskiert, als Schwächling dazustehen. Mit demselben Feuer wie der Kommunismus hält der Islam Großzügigkeit, Aufgeschlossenheit, Toleranz, Sanftmut, Freiheit der Frauen und Sitten und demokratische Werte für Zeichen der Dekadenz.

Dies sind die Schwächen, die er auszubeuten sucht, mit Hilfe „nützlicher Idioten“ – jener mit einem gutem Gewissen, das erfüllt ist mit guten Gefühlen –, um die koranische Ordnung der westliche Welt selbst aufzuerlegen.

Der Koran ist ein Buch unerhörter Gewalt. Maxime Rodinson spricht in der Encyclopédia Universalis einige Wahrheiten aus, die ebenso wichtig sind, wie sie in Frankreich tabuisiert sind. Einmal: „Mohammed zeigte in Medina unerwartete Qualitäten als politischer Führer und Militärchef (...) Er griff auf den Privatkrieg zurück, einer üblichen Institution in Arabien (...) Mohammed sandte bald kleine Trupps seiner Partisanen aus, um Karawanen der Mekkaner zu überfallen, wobei er seine ungläubigen Landsleute bestrafte und zugleich reiche Beute machte.“

Und weiter: „Mohammed nutzte diesen Erfolg, um den letzten noch dort verbliebenen jüdischen Stamm aus Medina in einem Massaker zu vernichten, die Banu Quraiza, die er eines verdächtigen Verhaltens bezichtigte.“ Und schließlich: „Nach dem Tod von Khadija heiratete er mit Sawda eine Witwe und gute Hausfrau, aber auch die kleine Aisha, die kaum 10 Jahre alt war. Seine lange zurückgehaltenen erotischen Vorlieben führten ihn dazu, zehn Ehen gleichzeitig zu führen.“

Verherrlichung der Gewalt: ein gnadenloser Kriegsherr, ein Plünderer, ein Judenschlächter und ein Polygamist, so zeigt sich Mohammed durch den Koran.

Die katholischen Kirche ist beileibe nicht über jeden Tadel erhaben.. Ihre Geschichte ist voller dunkler Seiten, für die sie Reue gezeigt hat. Die Inquisition, die Hexenverfolgung, die Hinrichtung der Philosophen Bruno und Vanini, jener falschdenkenden Epikuräer, sogar im 18. Jahrhundert noch (die Hinrichtung) des Ritters von La Barre wegen Gottlosigkeit – dies spricht nicht zu Gunsten der Kirche. Aber was das Christentum vom Islam unterscheidet, ist offensichtlich: Es ist immer möglich, den Abirrungen der Kirche die Werte des Evangeliums, die milde Persönlichkeit Jesu entgegenzuhalten.

Keiner der Fehler der Kirche hat seine Wurzeln im Neuen Testament. Die Rückkehr zu Jesus ist eine Anklage gegen die Exzesse der kirchlichen Institution. Die Rückgriff auf Mohammed dagegen verstärkt den Haß und die Gewalt. Jesus ist ein Meister der Liebe, Mohammed ist ein Meister des Hasses.

Die alljährliche Steinigung Satans in Mekka ist nicht nur ein abergläubisches Phänomen. Sie bereitet nicht nur eine Szenerie für eine hysterische, mit der Barbarei flirtende Menschenmasse. Sie hat eine anthropologische Reichweite. Es ist nämlich ein Ritus, dem sich zu unterwerfen jeder Muslim aufgefordert ist, ein Ritus, der die Gewalt als eine heilige Pflicht in das Herz des Gläubigen hineinschreibt.

Diese Steinigung, bei der alljährlich Gläubige, manchmal mehrere hundert, totgetrampelt werden, ist ein Ritual, das archaische Gewalt nährt.

Statt nach dem Vorbild des Judentums und Christentums diese archaische Gewalt abzuschaffen (das Judentum beginnt mit der Abschaffung des Menschenopfers, das heißt mit dem Eintritt in die Zivilisation, und das Christentum wandelt das Opfer in die Eucharistie um), bereitet der Islam der Gewalt ein Nest, in dessen Wärme sie gedeihen kann. Während Judentum und Christentum Religionen sind, deren Riten Gewalt verurteilen, ihr die Rechtmäßigkeit entziehen, ist der Islam eine Religion, die, selbst in ihrer heiligen Schrift und in einigen ihrer alltäglichen Ritualen, Gewalt und Haß verherrlicht.

Haß und Gewalt bewohnen das Buch, mit dem jeder Muslim aufgezogen wird, den Koran. So wie zur Zeit des Kalten Krieges Gewalt und Einschüchterung die Methoden einer Ideologie waren, die sich zur Vorherrschaft berufen fühlte, sind sie nun die Methoden des Islam, um seine bleierne Decke über die Welt zu legen. Benedikt XVI hat dies auf grausame Weise erfahren. Wie in der damaligen Zeit muß man den Westen nun im Vergleich zur islamischen Welt „freie Welt“ nennen; wie in der damaligen Zeit tummeln sich die Feinde der „freien Welt“, die eifernden Funktionäre der koranischen Vision, mitten in ihrem Herzen.

französisches Original: Face aux intimidations islamistes, que doit faire le monde libre ?

englische Übersetzung: What should the free world do while facing Islamist intimidation?

eine andere englische Übersetzung: What should the free world do in the face of Islamist intimidation?

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Nach der Veröffentlichung dieses Artikels wurde Redeker von fanatischen Moslems mit dem Tod bedroht und lebt seither als Gefangener im eigenen Land.

In der Sommerausgabe 2007 der Zeitschrift Die Gazette erschien der Bericht „Für Walter, meinen Vater“, in dem Redeker sein Leben nach der Veröffentlichung des Figaro-Artikels beschreibt; dieser Text wurde einen Monat später auch auf Spiegel-online nachgedruckt.

Der Text findet sich hier auf der Homepage von Gudrun Eussner, wo auch weitere Links zum Thema zu finden sind.

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Zusammenfassung des Textes „Für Walter, meinen Vater“ von Robert Redeker:

Kurz nach dem Erscheinen des Artikels wurde Redeker von islamischer Seite massiv mit dem Tod bedroht. Der einflußreiche arabische Fernsehprediger Qaradawi schoß sich auf ihn ein und eine islamistische Website veröffentlichte Redekers Foto, seine Adresse, seine Telefonnummer, die Adressen von Schulen, an denen er unterrichtete und forderte die Muslime auf, ihn zu enthaupten.

Redeker und seine Familie wurden darauf sofort unter Polizeischutz gestellt. Sie mußten ihr Haus verlassen und sich verstecken, jeden Tag an einem anderen Ort. Seine Tätigkeit als Philosophielehrer mußte er aufgeben, da sonst auch seine Schüler mit dem Tod bedroht wären. “Wir waren,“ so schreibt er, „unter dem Schutz des Staates – in unserem eigenen Land auf der Flucht, obwohl wir nichts verbrochen hatten.“

Nach einem Monat in ständig wechselnden geheimen Unterkünften durfte die Familie Redeker wieder in ihr rund um die Uhr von der Polizei bewachtes Haus zurückkehren, durfte es aber nicht verlassen, mußten Fenster und Türen geschlossen halten und im Dunkeln wohnen, damit das Haus unbewohnt erscheine.

Zu der tödlichen Bedrohung seitens fanatischer Moslems gesellte sich der Haß großer Teile der Linken und der Gewerkschaften auf ihn, die er ja in seinem Figaro-Artikel als nützliche Idioten eines totalitären Islams kritisiert hatte. Statt sich mit ihm zu solidarisieren und die Meinungsfreiheit zu verteidigen, rechtfertigten sie sogar noch die Todesfatwa gegen ihn, da er gegenüber dem Islam die Meinungsfreiheit mißbraucht habe, was sie als besonders schweres Verbrechen werteten. Redeker schreibt dazu: „Die Meinungsfreiheit, so hieß es nun, ist der Respekt vor dem Islam.“ Selbst von Seiten seiner Berufskollegen und der Lehrergewerkschaften erhielt er keine Unterstützung. Fast alle verurteilten sie ihn als „reaktionär [...], pro-israelisch und islamophob“. Selbst französische Minister, mit Ausnahme von Sarkozy, der ihn sofort unterstützte, ließen ihn im Stich und erklärten öffentlich, er sei mit seiner Meinungsäußerung gegenüber dem Islam zu weit gegangen.

Unterstützung erhielt Redeker nur von einigen hoch angesehenen Intellektuellen und mehreren Politikern, nicht von der Linken. Es wurde auch ein Bankkonto eröffnet und im Internet bekanntgegeben, über das man Redeker, der durch seine neue Lebensweise finanziell enorm belastet wurde, finanziell unterstützen konnte; da aber die damit befaßte Bank dann eine Bombendrohungen und Bankangestellte Todesdrohungen erhielten, wurde die Internet-Anzeige gelöscht, was schließlich zum völligen Versiegen dieser finanziellen Unterstützung führte.

Seit Dezember 2006 wohnt Redeker in einem neuen geheimgehaltenen Haus, in das er mit seiner Habe in mühsamen Nacht-und-Nebelaktionen umziehen mußte, und hat nun eine Anstellung in einem wissenschaftlichen Institut, der er aber nur abgeschirmt in seinem Haus, einsam und ohne Kontakt zu Kollegen, ausfüllen kann, da eine Arbeit unter normalen Bedingungen das Leben seiner Kollegen gefährden würde. Er ist Gefangener in seinem eigenen Haus, er darf nicht nach draußen gehen, darf sich nicht zeigen, darf weder zum Arzt noch zum Friseur noch ins Café gehen oder einfach spazieren gehen. Er kann sich außerhalb seines Hauses nur im Auto oder im Flugzeug bewegen, wobei er bei Flugreisen von der Polizei peinlich abgeschirmt wird.

Ende der Zusammenfassung

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Robert Redeker, der es „gewagt“ hat, im „freien Westen“ den Islam und seine postkommunistischen „nützlichen Idioten“ im Westen zu kritisieren, steht unter Quarantäne. Er hat sein Recht auf freie Meinungsäußerung genutzt und wird deshalb mit dem Tod bedroht, und jeder, mit dem er in Berührung kommt, wird ebenfalls mit dem Tod bedroht. Deshalb steht er unter Quarantäne.

Im Westen selbst, den Redeker in seinem Figaro-Artikel „die freie Welt“ genannt hat, die heute vom Islam bedroht werde, wie sie früher vom Kommunismus bedroht worden sei, steht damit die Meinungsfreiheit selbst, ja die Freiheit insgesamt, unter Quarantäne.

„Die freie Welt“ ist im Gefängnis des Islams.

Die Freiheit selbst ist eine Gefangene des Islams.